Eltern kennen es alle: die Tagespläne in der Familie sind durch Arbeit, Schule, Vereine, Arzt- bis Frisörtermine und sonstige Aktivitäten fest durchgeplant. Dazwischen liegen dann Hausaufgaben, Verabredungen – die soziale Entwicklung der Kinder soll ja auch nicht zu kurz kommen und gesund kochen wollen wir ja eigentlich auch. Wir Eltern unterstützen beim Lernen, fördern das Lesen, unterstützen auf Wettkämpfen oder Turnieren durch Fahrservice und Anfeuern, einige sind aktiv im Elternrat oder sonstigen Gremien, wo wir uns im übertragenen Sinne für unsere Kinder einsetzen.
Aber wann haben wir „wirklich“ Zeit für die Kinder? Was ich damit meine? Einfach mal zusammen zu sein – ohne etwas zu besprechen, pädagogisch wertvoll zu basteln oder vorzulesen oder von Termin A nach Termin B zu hetzen. Das alles muss natürlich sein, aber wie oft haben wir Zeit, um mit den Kindern rumzutrödeln oder zu gammeln? Im Urlaub gelingt das häufiger, man geht einfach mal spazieren (und zwar nicht weil das Kind ja noch an die frische Luft muss!) oder liegt am Strand, im Bett, auf der Couch – ohne das dabei ein weiterer Programmpunkt abgehakt werden muss oder zumindest schon im Kopf vorbereitet wird.
Wie können wir uns solche Auszeiten mit in den Alltag nehmen? Der erste Schritt ist es, etwas zu finden, was sowohl der/m Erwachsenen als auch dem Kind gefällt. Beide müssen es gerne tun und sich dabei wohl fühlen. Das können ganz unterschiedliche Sachen sein: Ball spielen, laufen, lesen, Musik hören, im Bett dösen, backen – die Liste kann beliebig fortgeführt werden. Dinge also, die beide auch alleine machen würden. Und dann? Macht man sie zusammen, ganz ohne den Anspruch etwas Wichtiges zu besprechen oder zu erziehen oder zu erklären.
Vielleicht unterhält man sich gar nicht, aber trotzdem entsteht ein besonderes Gemeinschaftsgefühl. Es agieren nicht Elternteil und Kind, sondern einfach zwei gleichwertige Menschen, die einander so annehmen, wie sie sind. Vielleicht guckt sich einer vom anderen etwas ab – häufig die/der Erwachsene vom Kind, da Kinder noch viel einfacher in den Flow versinken können. Es können aber gerade aus dieser ungezwungenen Atmosphäre ganz angeregte Unterhaltungen entstehen oder gar Unterhaltungen, die im Stress des normalen Erziehungsalltags gar nicht stattgefunden hätten.
Eine weitere Möglichkeit sich gemeinsam mit dem Kind eine Auszeit zu nehmen, kann natürlich auch eine Aktivität sein, die auf ein gemeinsames Entspannen gerichtet ist. Häufig ist dies für uns Erwachsene erst einmal die einfacherer Variante, da sie sich zumindest zeitlich doch wieder in den Alltag einplanen lässt. Dies können zum Beispiel sein:
- gegenseitige Massagen
- Traumreisen
- Meditation
- Entspannungsmusik hören
- Yoga
- Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training
Besonders ausgepowerte Kinder können sich gut auf Formen der Entspannung einlassen, vor allem wenn sie merken, dass die Eltern es ernst damit meinen und sie nicht nur „ruhig stellen“ wollen.
Für alle Eltern aus Hamburg und Umgebung biete ich einen Workshop mit dem Thema „Auszeit für Eltern und Kind“ an, in dem wir gemeinsam mehrere Formen der Entspannung ausprobieren und nach der Auszeit schauen, die für beide die Passende ist.